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Homöopathie

Fördert die Körpersäfte, weckt die Lebensgeister

Globuli
Globuli in Fläschchen vor Feuchtigkeit geschützt

Homöopathie ist eine Heilkunst, die vor 200 Jahren von Samuel Hahnemann, einem deutschen Arzt, Apotheker und Chemiker entdeckt und systematisiert wurde.

Zu seiner Zeit heilte man Malaria mit Chinarinde. über deren Wirkung wich seine Meinung von der Lehrmeinung ab. Er führte Selbstversuche durch und nahm als Gesunder Chinarinde ein. Jetzt traten bei ihm Symptome auf, als hätte er Malaria. So kam er dem homöopathischen Prinzip auf die Spur. Er unternahm weitere Versuche mit anderen Wirkstoffen und konnte nachweisen, dass diese bei gesunden Menschen ganz bestimmte Krankheitssymptome hervorriefen. Dass also derjenige Arzneistoff eine Krankheit heilt, der bei einem Gesunden möglichst viele Symptome dieser Krankheit hervorrufen kann.

Beispiel:
Beim Schneiden der Küchenzwiebel (Allium cepa) tränen die Augen und die Nase läuft. An der frischen Luft jedoch kommt es schnell zu einer Besserung. Ein Schnupfen nun, der eben diese Besonderheiten aufweist, könnte mit Allium cepa erfolgreiche behandelt werden.

Ein anderes Beispiel:
Nach dem Stich durch eine Biene schwillt die Hautstelle an, wird rot, heiß und spannt. Es sind brennende, stechende Schmerzen zu spüren. Nach der ähnlichkeitsregel wird Bienengift (Apis mellifica) in homöopathischer Zubereitung zur Behandlung von brennenden, stechenden Schmerzen, Schwellungen mit Rötung, heiß und gespannt, eingesetzt.

"ähnliches soll durch ähnliches geheilt werden"
(Lat.: similia similibus curentur)

Globulimaschine
Medizingeschichte im Museum zu sehen

Globulimaschine aus dem 19.Jahrh.Bis heute weiß man nicht genau, wie Hahnemann auf die Idee kam, die Arzneien durch Verschüttelung zu "veredeln".

Sein wichtigster Grundsatz war die Verwendung potenzierter Mittel. Darunter verstand er die starke Verdünnung bei gleichzeitiger Dynamisierung, das heißt Verschüttelung oder Verreibung seiner sogenannten Urtinkturen. Verdünnungsmittel waren Alkohol, destilliertes Wasser und Milchzucker.

Hahnemann behauptete, dass das energetische Potenzial, also die Wirksamkeit der Arzneien durch diese Aufbereitung wesentlich erhöht würde. Er stellte fest, dass mit zunehmender Verdünnung die Arznei immer tiefgreifender, "potenter" wirkte. Das Prinzip ist bis heute geblieben.

Die Homöopathie ist wirkungsvoll bei allen Krankheiten, deren Heilung durch eine Selbstregulation des Körpers erreicht werden kann, zum Beispiel funktionelle Erkrankungen wie Reizdarm, psychosomatische Erkrankungen wie Migräne oder Hautekzeme, psychische Erkrankungen wie Neurosen, Infektionserkrankungen wie Husten, Grippe und Masern.

Homöopathie kann zwar Organschäden nicht beheben, aber die Funktion der geschwächten Organe stärken.

Um das richtige Mittel zu finden, führt der Therapeut ein sehr ausführliches Gespräch mit dem Patienten und sucht anschließend in speziellen Tabellenwerken das richtige Mittel. Diese Tabellen, die wie ein Lexikon Symptome und Krankheiten auflisten, wurden in Jahrzehnten von Homöopathen erstellt und werden ständig aktualisiert.

Homöopathika werden als Tabletten, Kügelchen, Tropfen oder Pulver verschrieben.


Homöopathie gegen Schulmedizin

Der russische Künstler Alexander Beydeman (1826—1869) schuf dieses satirische Gemälde, in dem er das Entsetzen der griechischen Götter über die Schulmediziner des 19. Jahrhunderts zeigt, die einen Patienten behandeln. Rechts im Vordergrund der Gott der Heilkunst äskulap mit Schlange, dahinter Athena (mit Helm), die Göttin der Wissenschaft und Weisheit.

Homoeopathie,Gemaelde

Im Hintergrund mit Waage sitzt Themis, die Göttin der Gerechtigkeit (ihr lateinischer Name: Justitia). Am rechten Bildrand steht der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann. Der Junge, mit der winzigen Pille zwischen den Fingern, ist der Heilige Tobias, der nach der Legende mit Hilfe des heilkundigen Erzengels Raphael schon als Kind medizinische Wunder vollbrachte.