Mit steigender Lebenserwartung steigt auch das Risiko, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken. Zurecht fragt man sich deshalb, welche Möglichkeiten gibt es, mit naturheilkundlichen Methoden diesem Prozess vorzubeugen, oder diesen zu verlangsamen. Folgende Punkte sind wichtig:
Welchen Einfluss hat nun das Homocystein?
Homocystein entsteht durch den Stoffwechsel der Leber. Das unerwünschte Zwischenprodukt kann durch chemische Reaktionen mit B-Vitaminen umgewandelt und ausgeschieden werden. Geschieht dies nicht in ausreichendem Maße, führt das zu verkalkten Gefäßen und damit zur Entstehung von Arteriosklerose. Dies ist ein Risikofaktor, um einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Diese Krankheiten sind heute aber weitgehend gut erforscht und auch entsprechend ausreichend mit Medikamenten zu behandeln.
Relativ neu ist allerdings die Erkenntnis, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel das Absterben von Hirnzellen bewirken kann. Was zu kognitiven und motorischen Störungen führt. Für die Senkung des Homocysteinspielgels sind die wasserlöslichen Vitamine B12, B6 und in besonderem Maße die Folsäure (frühere Bezeichnung B9) von überragender Bedeutung. Eine zentrale Rolle spielt die Folsäure. Sie ist für die Zellteilung und Zellerneuerung notwendig. Zusammen mit dem Vitamin B12 ist sie unter anderem zuständig für die Bildung der roten und weißen Blutplättchen und der Thrombozyten, die den Wundverschluss steuern. Folsäure hat auch Einfluss auf die Bildung des Schlafhormons Melatonin.
Damit Folsäure wirken kann, ist ein Wechselspiel mit Vitamin C und im Dünndarm vorhandenen Bakterien nötig, ebenso ein ausgewogener Anteil an Homocystein. Allerdings muss das Homocystein nach seiner erledigten Arbeit wieder im Körper recycled werden. Dies geschieht mit Hilfe der Vitamine B12 und B6. Fehlen die B-Vitamine bleibt überschüssiges Homocystein übrig. Es lagert sich bevorzugt im Gehirn ab. Die Folge sind Demenz und Alzheimer.
Der tägliche Bedarf an Folsäure liegt bei 400 Mikrogramm, wobei ein Großteil in der Leber gespeichert werden kann. Trotzdem herrscht in unseren Breiten Folsäuremangel, der durch die normale Ernährung nicht abgedeckt wird. Einige Medikamente können die Aufnahme von Folsäure stören: Aspirin, Antibiotika oder die Antibabypille.
Folsäurehaltige Lebensmittel sind: Weizenkeime, Sojabohnen, Schweineleber, Eigelb, Fenchel, Chinakohl, Spargel, Spinat, Blumenkohl, Endivien, Roggenvollkorn, Kopfsalat, Linsen, Brokkoli, Haferflocken, Vollkornreis, Milchprodukte und Tomaten.
Wie schon erwähnt benötigen wir für den Stoffwechsel das Vitamin B12. Der bekannteste Vitamin B12-Mangel ist die Anämie (Blutarmut). Für die Aufnahme von B12 wird der sogenannte Intrinsic-Faktor benötigt, der in der Magenwand produziert wird. Zusammen wandert das B12 mit dem Intrinsic-Factor in den Dünndarms. Hier wird der Intrinsic-Factor wieder abgebaut und B12 an das Blut abgegeben. Dabei spielen Mikroorganismen eine wichtige Rolle. Fleisch, Fisch, Leber, Milch, Käse oder Eier, also ausschließlich tierische Produkte, liefern das Vitamin B12. Dieses wird in der Leber gespeichert und später wieder über die Gallenflüssigkeit abgegeben. Der Leberkreislauf recycled davon eine ganze Menge. Ist der Verdauungstrakt gestört, entsteht ein B12 Mangel.